Am Samstag, den 14. September 2019 trafen sich 10 VCLer um 9 Uhr bei strahlendem Sonnenschein auf dem Opel-Werksparkplatz in Rüsselsheim zum Pkw-Fahrsicherheitstraining.

Alle waren mit dem eigenen Auto gekommen und sehr gespannt auf den Tag – für viele war es das 1. Fahrsicherheitstraining und die Nervosität und Aufregung dementsprechend groß. Das Training war mit 7 Stunden angesetzt – was würde gemacht werden, wäre es schwierig, könnte man das meistern? Fragen über Fragen.

Nach einer kurzen Einführung durch den hessisch-sprachigen Trainer ging es auch gleich auf den Übungsplatz und dann in die Praxis. Die zehn VCLer teilten sich in 2er Gruppen auf und absolvierten alle Übungen jeweils im eigenen Auto als Fahrerin bzw. Fahrer und im Auto des anderen Gruppenmitglieds als Beifahrerin bzw. Beifahrer.

Jede Gruppe bekam ein Funkgerät – das auch gut funktionierte, vorausgesetzt man nahm es mit.

Los ging es mit Slalomfahren auf trockener Straße bei 30 km/h – die Strecke hatten wir vorher zu Fuß abgelaufen und waren sicher, dass das nicht klappen würde – aber … auch wenn ein paar Hütchen weichen mussten – alle meisterten die Übungen früher oder später. Der Unterschied auf trockenem und nassem Straßenbelag war auch gut zu merken.

Nach den diversen Lenkmanöver-Übungen ging es dann an Bremsübungen, die jetzt richtig spannend waren. Originalton: Bei Vollbremsung muss das ABS einsteigen – nein tut es nicht – stimmt, da Du keine Vollbremsung gemacht hast – doch – nein; lass‘ mal Deinen Kollegen fahren… Oh – jetzt ist das ABS eingestiegen …

Unglaublich wie sehr sich der Bremsweg verlängert, wenn der Straßenbelag nass ist – erschreckend. Und dann Gefahrenbremsung mit anschließendem Umfahren eines Hindernisses. Wie – das kann doch nicht gehen. Ist doch viel zu eng gestellt. Wieder flogen ein paar Hütchen.

Es war total interessant, spannend, lehrreich aber auch sehr lustig.

Zwischen den Übungen gab es immer Besprechungen und Anmerkungen und dann erneut Übungen, um die Korrekturvorschläge zu testen.

Dann gab es Infos zum richtigen Sitzen im Auto – auch hier kam dann die praktische Übung gleich hinterher. Einige fanden die neue Sitzposition zwar „ungemütlich“, probierten sie aber trotzdem aus, da es natürlich für alle Details auch Begründungen gab.

Inzwischen war auch eine Truppe der Freiwilligen Feuerwehr auf dem Übungsplatz aufgetaucht und absolvierte dort ein paar Übungen mit jeder Menge Wassereinsatz. Im Prinzip ja nicht schlimm – außer man bzw. frau vergaß das Fenster zu schließen. Gefahrenbremsung, Hindernisumfahrung und gleichzeitig Fenster schließen war eine Sache zu viel – die Bremsung klappte, die Umfahrung war erfolgreich ohne dass ein Hütchen viel – allerdings war auch eine Abkühlung von Fahrerin und Beifahrerin sowie eine Innenraumwäsche inklusive. Neben der extremen Erhöhung des Adrenalinspiegels folgte jetzt auch noch ein Lachmuskeleinsatz der Extraklasse.

Dann war es Zeit für eine wohlverdiente Mittagspause bei strahlendem Sonnenschein.

Danach waren Übungen unter dem Motto Ausweichübungen und Spurwechsel. Dazu wurde u.a. ein Zickzack-Kurs aufgebaut. Wir durften ihn erst einmal langsam durchfahren – quasi zum Warmfahren. Auf Rückfrage an die Beifahrerin, wie schnell die Durchfahrt gewesen war, kam die Antwort „30 km/h“. Nun kam die Herausforderung: 1. Durchfahrt mit 50, 2. Durchfahrt mit 55 und 3. Durchfahrt mit 60 km/h. Und wieder die Ausgangsmeinung: das geht doch niemals! Aber … bei den meisten klappte es sogar ohne dass Hütchen umfielen! Sensationell – auch was für eine Begeisterung aufkommt, wenn es klappt!

Zu guter Letzt wurde dann noch eine Kurve mit Hütchen aufgestellt. Der Trainer stellte sich zuerst vor die Kurve, dann an den Anfang der Kurve und dann deutlich in die Kurve – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten jeweils dort bremsen, wo der Trainer stand und dann die Kurve weiter durchfahren ohne die Hütchen mitzunehmen. Wow – auch das klappte besser als erwartet.

Inzwischen war es kurz vor 16 Uhr und die Köpfe rauchten – es war total anstrengend gewesen – und echt toll. Es gab mindestens 2 x Sonnenbrand, jede Menge Adrenalin wurde freigesetzt und alle gaben bei der abschließenden Besprechung ein positives Feedback.

Am Schluss war klar, dass es immer einen Versuch wert ist, ruhig zu bleiben, überlegt zu lenken und dann beherzt zu bremsen, denn die Autos können eine Menge leisten, wenn man sie beherrscht.

Wir haben alle viel gelernt und auch viel Spaß gehabt und danken dem VCL für dieses Training zu dem alle Trainer, Mannschaftssprecher, Vorstandsmitglieder sowie OrgaTeam-Vielfahrer eingeladen waren. Vielen Dank auch an den engagierten Trainer, der sehr individuell auf uns eingegangen ist.

Eine Wiederholung ist vorgesehen. Wir wünschen allen VCLern eine gute und sichere Fahrt!

 

Artikel aus der Kelkheimer Zeitung vom 19.09.2019

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